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Branchenübergreifender Personalmangel in Deutschland

Suzana Bernhard, Geschäftsführerin der DEKRA Arbeit Gruppe, erläutert in einem Interview mit der Stuttgarter Nachrichten die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt

Seit vielen Jahren zählt der Fachkräftemangel zu den wohl größten Herausforderungen des Arbeitsmarkts. Gut geschulte Mitarbeiter sind rar – und mit Beginn der Pandemie hat sich die Situation sogar noch weiter verschärft, wie es Suzana Bernhard, Geschäftsführerin der DEKRA Arbeit Gruppe, in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten skizziert.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die jüngste Entwicklung am nationalen Stellenmarkt, mit einem deutlich erkennbarem Bewerberrückgang, bei gleichzeitig stark ansteigendem Lohnniveau. Und das keineswegs nur im Fachkräftebereich. Laut Bernhard zieht sich diese Problematik längst „über die gesamte Bandbreite der Qualifikationen und alle Branchen” hinweg. Selbst einfache Hilfstätigkeiten seien teilweise nicht mehr – oder zumindest nicht mehr so schnell besetzbar. Wo es früher noch rund 40 bis 50 gute Bewerbungen auf eine Stellenausschreibung gab, fällt die Auswahl heute deutlich geringer aus.

Hinzu kommt der Faktor Arbeitszeit und Lebensqualität. Die Erfahrungen der DEKRA Arbeit zeigen laut Bernhard, dass „viele nicht mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten wollen – und der Zugewinn an Lebensqualität nicht nur aus einem hohen Monatseinkommen besteht”. Die Work-Life-Balance sei heutzutage neben dem Gehalt ein mindestens genauso entscheidendes Kriterium bei der Mitarbeitergewinnung.

Insgesamt geht die DEKRA Arbeit Gruppe – nicht zuletzt auch aufgrund der noch vorhandenen Krankheits- und Quarantäneausfälle – zwar von einem kurzfristigen, personellen Bedarfsanstieg auf Kundenseite von gut 10 bis 15 Prozent aus. Doch auch die erfahrenen Personalexperten an den derzeit rund 100 deutschlandweit DEKRA-Arbeit-Standorten können bei der augenblicklichen Arbeitsmarktlage sowie den anhaltenden Problemstellungen durch die Corona-Pandemie – mit teilweise unveränderter Kurzarbeitslage in der Produktion oder allgemein noch überdurchschnittlich hohen Ausfallzeiten – nicht in allen Regionen jeglichen Personalbedarf unmittelbar abdecken.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten