Jobratgeber
Als Indikator ermöglicht der Stellenindex (BA-X) der Bundesagentur für Arbeit Aussagen über die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland. Im Vergleich zum November 2019, ist im darauffolgenden Dezember ein Rückgang von fünf Punkten auf 223 Punkte zu verzeichnen. Damit unterschreitet der Dezember 2019 seinen Vorjahreswert, diesmal mit einem Minus von 31 Punkten. Auch wenn sich der Arbeitskräftebedarf im längerfristigen Verhältnis auf hohem Niveau halten kann, ist von einem weiteren Rückgang auszugehen.
Der Rückgang des Stellenindex (BA-X) ist hauptsächlich auf die schwächere wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate zurückzuführen. Diese mäßigere Entwicklung führte daraufhin zu einer Zurückhaltung der Betriebe bei der Suche und Anstellung neuer Mitarbeiter. Besonders nachgelassen hat die Arbeitskräftenachfrage bei konjunkturnahen Brachen, aber auch bei qualifizierten Unternehmensdienstleistungen. Dazu gehören neben Branchen wie der Verkehr & Logistik, die Zeitarbeit und das verarbeitende Gewerbe, aber auch die Handelsbranche, die Versorgungswirtschaft und das Gastgewerbe. Im Kontrast dazu ist positiv hervorzuheben, dass zeitgleich eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften in Unternehmen aus eher konjunkturunabhängigen Branchen festgestellt werden konnte. Dieser Anstieg bezieht sich auf Branchen wie die Erziehung und Unterricht, das Gesundheits- und Sozialwesen, sowie der öffentlichen Verwaltung.
Ausgehend vom gesamten Stellenbestand, sind ungefähr 15 Prozent im Handels- und Logistiksektor lokalisiert. Neun bzw. elf Prozent der Vakanzen werden von Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, sowie aus dem verarbeitenden Gewerbe ausgeschrieben. Die darunterliegenden acht Prozent werden von Qualifizierten Unternehmerdienstleistungen gemeldet, knapp im Anschluss stammen sieben Prozent des Stellenbestands aus der Baubranche. Insgesamt 29 Prozent der gemeldeten Stellen sind auf Zeitarbeitsunternehmen zurückzuführen, damit spielt diese Branche eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Nachfrage von Arbeitskräften.
Wie zuvor erwähnt, handelt es sich beim BA-X um den Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit. Dieser Stellenindex BA-X dient dem Zweck, die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt abzubilden. Die Basis für die Auswertung des BA-Stellenindex stellen alle gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen der Bundesagentur für Arbeit dar. Zudem werden auch gemeldete Stellen für Freiberufler, Selbstständige und aus der privaten Arbeitsvermittlung einkalkuliert. Gleichzeitig werden seit dem Berichtsmonat Juli 2014 sowie rückwirkend ab Januar 2013 auch Stellen von Kooperationspartnern berücksichtigt. Diese werden von Arbeitgebern über eine technische Schnittstelle an die Bundesagentur für Arbeit übermittelt. In den BA-Stellenindex fließen zum einen Stellenzugänge, aber auch aktuelle Stellenbestände ein. Während die Stellenzugänge die Dynamik des monatlichen Einstellungsprozesses und den Personalbedarf der Unternehmen wiederspiegeln, indiziert der Stellenbestand das Niveau der Arbeitskraftnachfrage. Das Niveau der Arbeitskraftnachfrage ist dabei lediglich auf die Verweildauer der entsprechen gemeldeten Stelle beschränkt. Die Verwendung und Abbildung von Stellenzugängen und Beständen ermöglicht einerseits Einblicke in die Einstellungsbereitschaft von Betrieben und mögliche Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung auf der anderen Seite. Alle Stellenzugänge und –bestände werden zur Berechnung des BA-X saison- bzw. kalenderbereinigt. Im Anschluss wird der Mittelwert der Stellenzugänge und –bestände ermittelt. Daraufhin werden die Abweichungen vom Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), welcher auf 100 nominiert wurde, berechnet. Da die Saison- bzw. Kalenderbereinigung jeden Monat für die gesamte Zeitreihe durchgeführt wird, kann es zu Abweichungen früher veröffentlichter Monatsversionen des Stellenindex BA-X kommen.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Dezember 2019)