Jobratgeber
Ob Sie Berufseinsteiger sind oder langjährige Erfahrung haben: Der erste Arbeitstag ist immer etwas Besonderes. Sie bekommen neue Aufgaben und Kollegen und müssen sich in einem unbekannten Arbeitsumfeld zurechtfinden. Dazu möchten Sie von Anfang an die hohen Erwartungen erfüllen, die Ihr Chef nach dem erfolgreichen Bewerbungsgespräch an Sie stellt. Nervosität und Unsicherheit sind daher vollkommen normal. Doch keine Sorge: Zu Beginn müssen Sie noch keine Wunder vollbringen.
Wir zeigen Ihnen, was Sie am ersten Arbeitstag erwartet und geben Ihnen 10 Tipps, mit denen Sie sich perfekt für den neuen Job vorbereiten.
Mit diesem Punkt haben Sie sich schon vor dem Bewerbungsschreiben und dem Vorstellungsgespräch auseinandergesetzt: Informieren Sie sich vor dem ersten Arbeitstag über aktuelle Aktivitäten und Nachrichten Ihres neuen Arbeitgebers. Durchforsten Sie die Unternehmenswebsite, Online-Medien und soziale Netzwerke nach Neuigkeiten und Aktivitäten des Unternehmens. So sind Sie auf dem neuesten Stand und ersparen sich unnötige oder gar peinliche Fragen am ersten Arbeitstag.
Zudem ist es hilfreich, wenn Sie die Organisationsstruktur auf der Firmenwebsite studieren und sich erste Gesichter und Namen von Kollegen einprägen. Wer gehört zu welchem Team? Mit wem werden Sie voraussichtlich in Zukunft zusammenarbeiten? Ihren direkten Vorgesetzten haben Sie in der Regel bereits im Vorstellungsgespräch kennengelernt. Darüber hinaus kann es nicht schaden, auch die übrigen Kollegen beim ersten Aufeinandertreffen einordnen zu können.
Apropos Kollegen: In den ersten Tagen werden Sie eine Menge neuer Mitarbeiter kennenlernen – und diese möchten natürlich auch wissen, wer Sie sind. Bereiten Sie deshalb schon ein paar Tage vor dem Jobantritt eine kurze Selbstvorstellung vor und üben Sie diese. Beantworten Sie dafür z. B. folgende Fragen:
Achten Sie zunächst noch darauf, nicht zu persönlich zu werden. Lernen Sie Ihre neuen Kollegen erst einmal kennen, bevor Sie auf private Themen wie Hobbys, Interessen oder Ihren Wohnort eingehen.
Studieren Sie Ihre persönliche Kurzvorstellung gut ein, damit Sie nicht wie auswendig gelernt wirkt, sondern selbstverständlich über Ihre Lippen geht. Gerne dürfen Sie dabei auch etwas Selbstironie und Humor einfließen lassen. Bleiben Sie jedoch stets positiv und reden Sie nicht negativ über sich, vorherige Arbeitgeber oder Kollegen. Schließlich wissen Sie noch nicht, wen genau Sie vor sich haben, oder wen Ihr Gegenüber möglicherweise kennt.
Beginnen Sie einen neuen Job als andwerker oder Servicekraft, wird Ihnen in der Regel vorgegeben, welche Kleidung Sie tragen sollten. Beginnen Sie jedoch einen Job im Büro, fragen Sie sich vielleicht: Sollte ich eine Krawatte tragen? Ist ein Hemd schon overdressed? Und welche Schuhe sind die richtigen? Schließlich möchten Sie auch äußerlich einen perfekten ersten Eindruck machen.
Orientieren Sie sich im Zweifel an dem Outfit, das Sie zum Vorstellungsgespräch getragen haben und seien Sie lieber over- als underdressed. Sollten Sie sich unsicher sein, können Sie auch im Unternehmen noch einmal nach dem Dresscode fragen. Auf Jeans mit Löchern, dreckige Schuhe oder allzu auffällige Oberteile sollten Sie jedoch verzichten.
Wie heißt es so schön? Pünktlichkeit ist eine Tugend. Und: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Das gilt auch für den ersten Arbeitstag. Seien Sie also lieber fünf bis zehn Minuten früher im Unternehmen. So präsentieren Sie sich als ein zuverlässiger und souveräner Kollege, der weder verschwitzt noch abgehetzt zu seinem ersten Tag erscheint.
Schauen Sie dazu rechtzeitig, ob es auf Ihrem Arbeitsweg Baustellen gibt, wo Sie parken können, welche Bahn Sie nehmen möchten oder wie lang der Weg mit dem Fahrrad sein wird. So sind Sie schon beim Aufstehen entspannter und lassen sich nicht durch eine schlechte Planung Ihres Arbeitsweges zusätzlich unter Druck setzen.
Nachdem Sie im Unternehmen in Empfang genommen wurden, geht es los: Sie lernen Ihre neuen Kollegen kennen und knüpfen erste Kontakte. Sollten Sie in einem kleineren Betrieb einsteigen, werden Sie sich schnell einen Überblick verschaffen und den meisten Mitarbeitern persönlich Hallo sagen können. Starten Sie in einem größeren Unternehmen, lernen Sie in der Regel zunächst Ihr Team kennen.
Begegnen Sie Ihren neuen Kollegen zur Begrüßung mit einem Lächeln und geben Sie ihnen gegebenenfalls die Hand (mit einem angemessenen Händedruck!). Sollten Sie mehreren Kollegen gleichzeitig vorgestellt werden, reicht gegebenenfalls ein freundlicher Gruß in die Runde. Denn was Sie in dieser Phase nicht vergessen dürfen: Die Kollegen werden in der Regel in ihre Arbeit vertieft sein und möchten nicht länger als nötig gestört werden.
Nutzen Sie stattdessen die Kaffee- und Mittagspausen, um Ihre neuen Mitarbeiter näher kennenzulernen. Hier können Sie Ihre vorher eingeübte Selbstpräsentation zum Einsatz bringen und Fragen beantworten. Lassen Sie ansonsten aber lieber die Kollegen von sich und Ihrer Tätigkeit im Unternehmen erzählen. Hören Sie dabei gut zu und stellen Sie Rückfragen. So wirken Sie interessiert und sympathischer als jemand, der nur von sich berichtet.
Nach der ersten Vorstellungsrunde bekommen Sie in der Regel Zeit, sich an Ihrem neuen Arbeitsplatz einzurichten. Sei es der Schreibtisch, die Küche oder die Werkbank – jeder Arbeitsplatz bzw. jedes Arbeitsgerät unterscheidet sich vom vorherigen und will entsprechend Ihrer Bedürfnisse eingerichtet werden. Fehlen Ihnen noch wichtige Arbeitsmaterialien, erkundigen Sie sich bei Kollegen, wo Sie diese bekommen können. Nach der Einrichtung Ihres Platzes sollten Sie Zeit haben, sich in die verschiedenen Projekte, Protokolle oder Vorschriften einzuarbeiten.
Wichtig für den ersten Arbeitstag und generell die erste Zeit im Unternehmen: Werden Sie von sich aus aktiv und warten Sie nicht darauf, dass Ihnen Aufgaben oder Informationen zufliegen. Zwar dienen die ersten Tage im Unternehmen, um sich in das neue Arbeitsumfeld einzufinden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Däumchen drehen sollten.
Nutzen Sie die Anfangszeit sinnvoll und gehen Sie aktiv auf Ihre Kollegen zu, wenn Sie Hilfe benötigen oder Ihre Unterstützung anbieten möchten. Übertreiben Sie es damit jedoch nicht: Konzentrieren Sie sich zunächst auf Ihre Einarbeitung und versuchen Sie sich selbst zu helfen, bevor Sie Ihre Mitarbeiter ansprechen. Zudem ist es ratsam, zu Beginn zurückhaltend mit Verbesserungsvorschlägen oder gar Kritik zu sein. Damit könnten Sie bei Vorgesetzten und Kollegen einen negativen Eindruck hinterlassen.
Grundsätzlich ist es besonders in der Anfangsphase richtig und wichtig, Fragen zu stellen. Nehmen Sie sich aber immer die Zeit, selbst auf eine Lösung zu kommen, die Sie später von einem Kollegen bestätigen lassen können. Zudem ergeben sich viele Fragen häufig während der Einarbeitung oder in Gesprächen mit Kollegen. Lediglich dringende Fragen sollten Sie sofort stellen.
Sehen Sie die ersten Arbeitstage im Unternehmen als eine Art Kennenlernphase, in der Sie sich mit den neuen Projekten, Mitarbeitern und Arbeitsabläufen vertraut machen. Niemand wird erwarten, dass Sie bereits alles wissen. Im Gegenteil: Sollten Sie gar keine Fragen haben oder erst nach einigen Wochen Rückfragen zu bestimmten Arbeitsabläufen haben, könnten Ihre Vorgesetzten und Kollegen verwundert reagieren.
Wenn Sie unsicher sind, wie Sie an Ihren ersten Arbeitstagen mit bestimmten Situationen umgehen sollten, zahlt sich eine hohe Aufmerksamkeit und gute Beobachtungsgabe aus. Schauen Sie, wann Ihre Kollegen zum Mittagessen gehen, wann Zeit für eine gemeinsame Kaffeepause ist, wer für die Ordnung in der Küche zuständig ist, oder wann Ihr Team Feierabend macht.
Auch lässt sich in Gesprächen heraushören, wie die Kollegen z. B. über den Chef denken bzw. sich ihm gegenüber verhalten. Hieraus können Sie wertvolle Informationen ableiten und Fettnäpfchen vermeiden.
Bevor Sie Ihren ersten Arbeitstag beenden, sollten Sie sich bei Ihrem direkten Vorgesetzten und den engsten Kollegen verabschieden. Gehen Sie in keinem Fall einfach nach Hause.
In der Regel werden Sie gefragt, wie Sie Ihren ersten Arbeitstag erlebt haben. Geben Sie daraufhin ein positives Feedback und bedanken Sie sich für die Einarbeitung. Kritik ist zu diesem frühen Zeitpunkt nicht angebracht und sollte vermieden werden. Erwähnen Sie stattdessen, was Ihnen gut gefallen hat und worauf Sie sich in den kommenden Tagen und Wochen freuen. So hinterlassen Sie auch am Ende Ihres ersten Arbeitstages einen positiven Eindruck und können guten Gewissens in den wohlverdienten Feierabend gehen.
Wenn Sie es aus beruflichen Gründen nicht benötigen, sollten Sie Ihr Smartphone in den ersten Arbeitstagen lieber in der Tasche lassen und lautlos stellen. Schenken Sie Ihrem Chef und den Kollegen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Riskieren Sie zudem nicht, dass Ihr Telefon klingelt, wenn z. B. Ihr Vorgesetzter mit Ihnen spricht.
Sollten Sie zwischendurch eine ruhige Minute haben, konzentrieren Sie sich lieber auf eine sinnvolle Tätigkeit oder lernen Sie Ihre Kollegen besser kennen. Zeit für Ihr Smartphone und private Angelegenheiten haben Sie nach Feierabend noch zur Genüge.
Wie Sie sehen, können Sie die größten Stolpersteine schon vor dem Jobstart aus dem Weg räumen. Berücksichtigen Sie darüber hinaus die übrigen Tipps für den ersten Arbeitstag, steht einem perfekten Einstand im neuen Unternehmen nichts im Wege.
Haben Sie trotzdem noch Fragen zur Vorbereitung und dem richtigen Verhalten am ersten Arbeitstag? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter.